Der seltsame Fund von Göbekli Tepe

4. März 2009

Interessanter Artikel über eine archäologische Sensation. Im Jahre 1994 fand ein anatolischer Schäfer eine archäologische Stätte, die 12.000 (!) Jahre alt ist. Das heißt, sie wurde errichtet, bevor die Menschen überhaupt begannen, Ackerbau zu betreiben. Vielleicht sorgte die Kultstätte von Göbeli Tepe dafür, daß sich größere Menschenmengen niederließen und die normale Menge an jagdbarem Wild und Fisch nicht für die Ernährung aller ausreichte und deshalb die Menschen in dieser Region anfingen, bestimmte Pflanzen und Tiere längerfristig zu züchten. Es gilt bisher ja als erwiesen, daß der Ackerbau aus dem Nahen Osten kommt. Die Stätte von Göbekli Tepe wäre also ein wichtiges Puzzlestück in dieser Theorie.

Der Artikel geht noch weiter: Selbst rationale Archäologen glauben darin den historischen Kern vom Garten Eden zu erkennen. Die Stätte von Göbekli Tepe wurde aus religiösen Gründen errichtet, um der Jagd, dem Fischfang und der, äh, Freizeit zu huldigen. Als die Menschen begannen, Ackerbau zu betreiben, zerstörten sie die Natur und so verwandelte sich das blühende Anatolien in eine karge Landschaft. Naja, der letzte Teil erinnert eher an die Propaganda von Greenpeace als an Wissenschaft (aber sie ist auch der Zusatz des Journalisten). Wichtig wäre anzumerken, daß mit der Seßhaftigkeit auch die Arbeitsteilung damit eine Weiterentwicklung einherging. Das verschweigt der gute Schreiberling.

Trotzdem gibt’s hier den ganzen Artikel.


2 x Bobby Jindal

27. Februar 2009

Wie, den kennen Sie nicht? Bobby Jindal ist Republikaner, Gouverneur des US-Bundesstaates Louisiana und gilt als aussichtsreicher Kandidat der US-Wahlen 2012. Die FAZ bietet gleich zwei Artikel zum Shootingstar der Roten:
„Die republikanische Antwort“
– Jindal kritisiert Obamas Politik

Obwohl man natürlich sagen muß: Auch das ist eine Form des Rassismus. Einen indischstämmigen Amerikaner als Antwort auf einen schwarzen Amerikaner zu nehmen. Könnte ein weißer Amerikaner keine Antwort auf Obama sein? Oder ein Indianer? Das wäre wirklich mal was Ausgefallenes, auch für amerikanische Verhältnisse. Hand aufs Herz, auch wenn Obama eben nicht seine Hautfarbe als Trumpfkarte ausspielte, so hatte er doch die Unterstützung zahlreicher einflußreicher Medienleute, unter denen Schwarze inzwischen einen hohen Anteil stellen, z.B. Oprah Winfrey, Starmusiker, Hollywoodgrößen usw. Aber wen könnte beispielsweise ein Sioux- oder Comanchenstämmiger Amerikaner als „ethnischen“ Rückhalt aufweisen? Und was ist mit Religion? Kennedy war bislang der einzige katholische Präsident. John Kerry oder Rudy Guliani hätten Nummer Zwei werden können. Oder gar ein islamischer Präsident? Das wäre die Krönung für die islamische Welt. Während man sich in Riyad oder Teheran keinen Millimeter Richtung Toleranz bewegt, würde man in diesem Fall in einen wahren Siegestaumel fallen. Naja, gegen den Zeitgeist schwimmen ist halt hart…

Noch mehr aus Amiland:
Das Mises Institute veröffentlicht einen Artikel mit der Botschaft: Sparen statt Schulden!

Eric Englund ist libertärer Kolumnist. Das heißt: Prügel für Linke, Öko-Sozen und Obama. Hier ein Essay vom Oktober 2008 mit dem Titel „Environmentalism is Racism“


Heckler & Koch trotzt der Wirtschaftskrise

23. Februar 2009

Ganz Deutschland zittert vor der Wirtschaftskrise. Ganz Deutschland? Nein, eine kleine Firma aus Oberndorf am Neckar läuft grade jetzt zur Hochform auf. Heckler & Koch gehört laut ZEIT zu den fünf größten Herstellern von Infanterie-Waffen weltweit. 1949 von ehemaligen Mitarbeitern der Mauser-Werke gegründet, machte sich H&K schnell einen Namen als Produzent zuverlässiger Pistolen, Maschinenpistolen, Sturmgewehre und Maschinengewehre. H&K stellte das G3 her, das viele Jahrzehnte lang der Bundeswehr treue Dienste leistete, bis vor knapp zehn Jahren dem Nachfolger G36 weichen mußte. Jetzt präsentiert H&K ein Sturmgewehr, das Waffennarren in der ganzen Welt ins Schwärmen bringt:

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Studie über Irans Jugend

23. Februar 2009

In der sogenannten islamischen Welt protzt man gerne, daß muslimische Gesellschaften gesittet seien im Gegensatz zum verdorbenen Westen. Diese platte Lüge ist so dreist, daß sie an dieser Stelle nicht entkräftet werden soll. Hier gibt es einen lesenswerten Beitrag zur Belästigung von Frauen in Ägypten.

Auch Irans Jugend ist so gar nicht gläubig und keusch, wie man das gerne in Teheran, Qom und anderen Stätten von Politik und Religion gerne sähe. Eigentlich logisch. Die Menschen sind, wie sie sind, und Ausschweifungen gehören – in Abstufungen – wohl zum täglichen Leben dazu. Natürlich müssen sich hier alle Moralisten und Wasser-Prediger an die eigene Nase fassen, gleich wo sie leben. Aber im Westen überläßt man den Menschen eben einen gewissen Spielraum, in dem sie sich selbst einrichten dürfen. Und siehe da, so ungezügelt geht es hier gar nicht zu…

Anders offensichtlich im Iran – ausgerechnet:

Bei Jugendlichen sind synthetische Drogen stark im Kommen. Wenn die Sonne in Teheran untergeht, wird gefeiert – und nicht etwa der 30. Jahrestag der Revolution, für den die jungen Leute oft nur Spott und Hohn übrig haben. Besonders im Norden Teherans treiben Jugendliche bei abendlichen Partys ihr Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei, die nur bis kurz vor Mitternacht auf den Straßen präsent ist. Ab Mitternacht gehören den wilden Jungen die breiten Straßen.

Und hier gibt’s den ganzen Artikel.


Ägypten: Sexuelle Belästigung ein Thema

23. Februar 2009

Wer unter den weiblichen Lesern schon einmal das Land am Nil besucht hat, hat mit Sicherheit die, äh, geringe Scheu des ägyptischen Mannes gegenüber aus- und inländischen Frauen kennengelernt. Sicherlich könnte man dies als Zeichen von Weltoffenheit und als Beitrag für den Dialog der Geschlechter deuten, aber vielleicht gibt es doch andere Gründe:

Die Studie des Ägyptischen Zentrums für Frauenrechte ergab, dass 83 Prozent der befragten Ägypterinnen und 98 Prozent der Ausländerinnen angaben, dass sie sexuell belästigt würden. Und, noch beunruhigender: 62,4 Prozent der befragten Männer räumten ein, dass sie Frauen belästigten. Aus der Studie ging auch hervor, dass es egal war, wie die Frauen gekleidet waren. Von denen, die nach eigenen Angaben belästigt wurden, trug etwa ein Drittel ein Kopftuch und konservative Kleidung. Knapp 20 Prozent trugen sogar einen Schleier und hatten ihren Körper komplett verhüllt. Persönlich befragt wurden in Kairo und Umgebung 2.020 Ägypter, zu gleichen Teilen Männer und Frauen. Außerdem wurden 109 Ausländerinnen befragt, die in Ägypten leben.

Die hohe Quote verweist auf fundamentale Probleme in der muslimischen Gesellschaft des Landes. Ägypterinnen klagen bislang selten darüber, belästigt worden zu sein, um öffentliches Aufsehen zu vermeiden und weil es das Ehrgefühl der Familie verletzen könnte.

Und hier den ganzen Artikel lesen. Übrigens argumentieren Muslime gerne, das Kopftuch würde „Schutz“ gegen Belästigung bieten. Nun, die einzige Antwort darauf kann nur lauten: Bringt die Betatscher in den Knast, und nach wenigen Jahren sollten sich Frauen auch alleine auf Kairos oder Riyads oder Damaskus‘ Straßen wagen können. Weshalb dort bloß niemand diese Idee äußert?


WELT-Interview mit Ayaan Hirsi Ali

23. Februar 2009

In Pakistan gibt die Regierung klein bei und überläßt einen Teil des Landes, das sogenannte Swat-Tal, den radikal-islamischen Taliban. Welche Auswirkungen das auf das tägliche Leben der Menschen dort hat, mag man sich kaum auszumalen. Während Nahost-„Experten“ noch debattieren, ob all dies etwas mit dem Islam zu tun hat oder nicht, findet Ayaan Hirsi Ali die richtigen Worte:

Sobald die Scharia eingeführt ist, werden sich die Rechte der Frauen in Luft auflösen. Der Missbrauch von Frauen, im Swat-Tal – und, nebenbei, in ganz Pakistan – schon jetzt an der Tagesordnung, wird damit institutionalisiert. Pakistanische Frauen werden zur Ehe gezwungen und rechtlos nach Laune geschieden. Bildung wird ihnen verweigert, sie werden geschlagen, vergewaltigt, man spritzt ihnen Säure ins Gesicht. Erschreckende Berichte aus pakistanischen Gefängnissen sprechen von vielen Tausend Vergewaltigungsopfern, die eingekerkert wurden, weil ihre Aussage nicht halb so viel wert ist wie die ihrer Vergewaltiger und weil sie die vier Augenzeugen, die die Scharia verlangt, nicht beibringen können. (…)

Stattdessen wird sich der militärische Konflikt ausweiten; die Unzufriedenheit wird wachsen. In erster Linie, weil eine auf der Scharia gründende Regierung – lokal, regional oder national – die Wirtschaft nicht in Gang halten kann. Anders als in Saudi-Arabien gibt es im Swat-Tal kein Öl, um die Bevölkerung zu unterdrücken, zu schmieren und zu besänftigen. Im regionalen und internationalen Handel werden die Mullahs keine verlässlichen Partner sein. Die Importe werden zurückgehen, und exportieren werden sie wenig mehr als Elend, Frauenfeindlichkeit und Terror. Die schon jetzt raren Arbeitsplätze werden verschwinden, die Verbrechensrate wird steigen. Und die Unzufriedenheit wird wachsen, wenn die Menschen Hunger leiden. Wahrscheinlich wird die Gesellschaft in verschiedene Stämme zerbrechen, von denen jeder behauptet, das göttliche Recht auf seiner Seite zu haben.

Hier das ganze Interview lesen. Übrigens darf man gespannt sein, wann der erste No-Name-Blogger wieder einmal behauptet, Ayaan Hirsi Ali würde sich auf Kosten der pakistanischen Frauen zu profilieren suchen. Die Dummen sterben eben nicht aus.


Alex Massie (Spectator): „Geert Wilders is not a hero“

15. Februar 2009

Der niederländische Politiker Geert Wilders produzierte 2008 einen viertelstündigen Film zusammen, um zu „beweisen“, daß der Islam eine blutrünstige Religion sei. Der Film wurde stark kritisiert, da Wilders letztlich nur Schauerszenen vom 11. September und anderen Untaten zusammenstellt, ohne eine wirkliche Analyse zu wagen. Wilders andererseits – im wörtlichen Sinne – vor den Kadi zu zerren, stellt einen Angriff auf die Meinungsfreiheit dar, die immer noch wichtiger ist als instrumentalisierte religiöse „Befindlichkeiten“. Henryk Broder und andere verteidigen Wilders‘ Recht auf freie Meinungsäußerung. Doch ausgerechnet im britischen konservativen Spectator erscheint eine Gegenantwort:

The answer is that Wilders is not a poster-boy for free speech, largely because he would seek to deny that right – not privilege, right – to those whom he disapproves of himself. People who advocate banning books are poorly positioned to declare themselves champions of freedom of expression and should not be considered such.

Hier den ganzen Artikel lesen.


Fürst Adam II. von Liechtenstein: „Vielleicht sollte zuerst das deutsche Wesen am liechtensteinischen genesen“

15. Februar 2009

Wir erinnern uns: Vor einem Jahr fand die Liechtensteiner Steueraffäre statt. Im Februar 2008 gab die Bundesregierung bekannt, daß der BND Zugriff auf die Daten hunderter deutscher Anleger in Liechtenstein hätte. Vermutlich stammten diese Daten von Heinrich Kieber. Dieser war von 2001 bis 2002 beim liechtensteinischen Geldinstitut LGT angestellt gewesen. Dort hatte er die Daten von zahlreichen Anlegern kopiert und vergeblich versucht, die LGT damit zu erpressen. Man kann davon ausgehen, daß die Bundesregierung nicht von so vielen Skrupeln geplagt wurde und dem Ganoven die Daten für einen hübschen Batzen Geld abkaufte. Der deutsche Finanzminister und SPD-Mitglied Peer Steinbrück, als Choleriker bekannt, feuerte damals verbale Breitseiten gegen das kleine Fürstentum, wie man es von einem überzeugten Etatisten und Proleten erwarten durfte. Nicht einmal die inzwischen ziemlich weichgespülte FDP bot dem verrückten Treiben Einhalt.

Nun hat der Fürst ein interessantes und amüsantes Interview gegeben, in dem er das Verhalten der Deutschen tadelt – zu recht:

Vor genau einem Jahr haben die deutschen Behörden mit gestohlenen Daten den liechtensteinischen Finanzplatz angegriffen. Was ist seither geschehen:
Keine der 15 liechtensteinischen Banken hatte finanzielle Schwierigkeiten, aber der deutsche Finanzplatz ist abgestürzt. Viele deutsche Banken mussten mit Milliardenbeträgen gerettet werden, und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Der deutsche Angriff auf Liechtenstein ist zu einem Bumerang geworden. Nicht der liechtensteinische Finanzplatz ist in die Knie gegangen, sondern der deutsche. (…) Ich kann mich zum Beispiel daran erinnern, dass ein deutscher Finanzminister in den 60er-Jahren mit dem Einmarsch in Liechtenstein gedroht hat – vielleicht nicht ganz ernsthaft, aber immerhin. (…) Ich habe schon vor mehreren Jahren darauf hingewiesen, dass Deutschland in seinen Beziehungen zu Liechtenstein gegen Prinzipien des Rechtsstaates und gegen internationale Verträge verstösst.

Hier gibt’s das ganze Interview.


Neues Blog: Al-Shahin

4. Februar 2009

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Bislang gab es mehrere Beiträge zu arabischen Karikaturen, und zwar hier, hier, hier, hier und hier. Ab nun ist dieser Idee ein eigenes, englischsprachiges Blog gewidmet, das den Namen Al-Shahin (arabisch für Falke) trägt. Ich würde mich freuen, Sie als Leser dort willkommen zu heißen.


Das Mises Institute watscht Obama ab

3. Februar 2009

„Do you Austrians have a better idea?“ – Yeah, they do!

In one sense, the critics are right when they ask, „Oh, so we should just sit back and do nothing and let the market fix itself?“ Yes, that would be a perfectly good idea. The whole reason we are in a recession in the first place is that the capital structure of the economy had become unsustainable due to the Fed’s massive credit expansion following the dot-com bust and 9/11 attacks. Resources — most notably, labor — are currently idle, because the economy needs to readjust. Overextended lines such as housing and finance need to shrink, while others need to expand. (And no, I don’t know what those understaffed lines are; that’s why we have a price system.) Because Americans lived beyond their means for so many years, they now need to live below their means, consuming less while they rebuild their checking accounts and portfolios.

Und hier der ganze Artikel.